Wechselbad der Turnemotionen beim 56. Oranienburger Pokalturnen

Abstieg der Männer aus dem „Großen Pokal“, Klassenerhalt bei den Frauen im „Kleinen Pokal“ und Sieg von Nadine Schwarz in der Einzelwertung

Traditionell fanden in Oranienburg zum 56. Mal die jährlich ausgetragenen Pokalwettkämpfe der Jugend und Erwachsenen im Gerätturnen statt. Schon an der hohen Teilnehmerzahl von über 30 Mannschaften aus 5 Bundesländern kann man erkennen, wie viel Anklang dieser Wettstreit um die heiß begehrten Trophäen findet. Für Außenstehende ist zu erklären, dass im männlichen Bereich in zwei, bei den Damen wegen der hohen Teilnehmerzahlen sogar in drei Pokalklassen, geturnt wird. Da gibt es den Einsteiger-, den Kleinen- und den Großen Pokal, wobei sich die zwei besten Mannschaften immer für die nächst höhere Pokalklasse qualifizieren und die beiden letzten absteigen. Im weiblichen Bereich gibt es in diesem Jahr sogar drei Auf- und Absteiger.

Das Starterteam der Männer. Foto: Alexander Heller

Die Männermannschaft des SV Motor Eberswalde e.V. startete im „Großen Pokal“ und wusste aber schon vorher, dass aufgrund des derzeitigen Turnkaders die Chancen gegen die fast übermächtigen Gegner aus Potsdam und Berlin nicht besonders günstig stehen, um den Pokalerhalt zu schaffen. Und so turnten Henri Durke, Axel Irrling, Ulf Reimann, Benjamin Rothe, verstärkt durch die Gaststarter Dirk Berger (Burgstädt) und Kai Fichtner (Friedrichsgrün) auch ohne Druck und ganz entspannt auf. Zum Schluss wurde es Platz 5, den Henri Durke auch noch mit der gleichen Platzziffer als Einzelstarter manifestierte. Summa summarum bedeutet das die Sicherung des Startplatzes für 2020 im „Kleinen Pokal“.

 

Die Eberswalder Starterinnen im kleinen Pokal mit den Karis Lisa Bobermien und Yvonne Schemel. Foto: Alexander Heller

Die Damenriege des Eberswalder Turnvereins hatte sich den Verbleib im „Kleinen Pokal“ zum Ziel gesetzt. Natalie Aldana, Nadine Schwarz, Antje Trautmann und Gaststarterin Anna Gurevich (Hamburg) mussten auf die verletzte Yvonne Schemel verzichten, die wieder einmal mehr ihre Einsatzbereitschaft für den Turnsport als Kampfrichterin bewies. Durch taktisch kluge Einsatzstrategie gelang es dem Team, sich von der starken Konkurrenz nicht einschüchtern zu lassen. Am Boden wurden sie dafür auch mit hohen Wertungen zwischen 12,8 und 14,15 Punkten belohnt. Auch den Sprung absolvierten die Eberswalderinnen mit Bravour, das hieß, alle lagen über 12,50. Am Stufenbarren war Antje Trautmann mit 12,05 Zählern Beste und den „Zitterbalken“ meisterte die am Daumen verletzte Anna Gurevich mit dem Mannschaftshöchstwert von 13,65 an diesem Gerät.

Die stolze Siegerin in der LK4- Nadine Schwarz. Foto: Alexander Heller

Spannend wurde es dann bei der Siegerehrung. Ganz oben auf dem Podest standen die Damen des SC Berlin. Links daneben, mit der Silbermedaille dekoriert, die Frauen des TuS Lichterfelde. Der Bronzeplatz ging an die SG Chemie Erkner. Der 4. Platz wäre möglich gewesen, denn es fehlten den engagierten Motoranerinnen sage und schreibe nur 85 Zehntel auf den USV Potsdam. Dafür erreichten sie aber den besten Team – Wert am Boden von allen Mannschaften ihrer Pokalklasse. Darauf können sie richtig stolz sein und dass Nadine Schwarz, die nach langer Verletzungspause ihren ersten Wettkampf turnte und daraus als Siegerin der Einzelwertung in der LK4 hervorging, krönte diesen 5. Platz im „Kleinen Pokal“. Der Klassenerhalt, basierend auf den tolle n Turnleistungen dieser jungen Frauen, gab genügend Anlass zum Verarbeiten des Wettkampftages in stimmungsvoller Atmosphäre auf dem traditionellen Turnerball am Abend.